Da Montag hier Feiertag war, entschloss ich mich mit zwei
Freundinnen zusammen, nach Piura zu fahren. Als wir am Samstagabend ankamen,
fuhren wir erstmal in eine der drei großen Malls und stürzten uns auf das
Fastfood-Angebot von Pizza Hut, KFC etc. Wer mich kennt, weiß, dass ich nie ein
großer Fan dieser Fastfood Ketten war, aber nach mehr als drei Monaten ganz
ohne dieses kommerzielle Essensangebot, fehlt es mir schon ein bisschen. Irgendwie
vermisse ich das Großstadtleben doch mehr, als ich erwartet hätte. Jaja, immer
das, was man nicht hat…
Anschließend gingen wir noch ins Kino (für 7 Soles=ca. 2€)
und danach ließen wir uns erschöpft in die wirklich guten und sauberen
Hotelbetten fallen. Wir hatten für umgerechnet etwa 8€ pro Nacht und pro Person
ein Dreibettzimmer mit eigenem Bad in einem Hotel direkt im Stadtzentrum gebucht.
Auch nach mittlerweile fast vier Monaten hier bin ich immer noch begeistert,
von dem niedrigen Preisniveau in nahezu allen Lebensbereichen hier!
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Unser Hotelzimmer |
Am nächsten Tag fuhren wir nachdem wir uns in einem
Restaurant mit einem leckeren Frühstück gestärkt hatten auf den bekannten
Handwerksmarkt nach Catacaos, welchen ich bereits von meinem letzten Besuch in
Piura kannte. Dort fanden wir alle das ein oder andere Geschenk und zudem
konnte ich der Versuchung von handgefertigtem Schmuck aus echtem Silber,
natürlich verglichen zum deutschen Preisniveau ebenfalls extrem günstig, nicht
widerstehen. Dabei habe ich dann auch gleich meine Verhandlungskünste etwas
trainiert! Da man uns erzählt hatte, dass wir unbedingt in einem der
zahlreichen Restaurants ein für die Gegend typisches Gericht probieren müssten,
entschieden wir uns für die „Ronda Criolla“. Diese sagte mir jedoch aufgrund
des vielen fettigen Fleisches (und das bei der Hitze!) eher wenig zu.
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Impressionen aus Catacaos |
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Entschuldigt bitte den extremen Kameraeffekt... |
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Neben Marianna und Patty fühle ich mich immer noch extrem käsig! |
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Ronda Criolla |
Insgesamt haben wir alle den Vormittag auf dem quirligen
Handwerksmarkt sehr genossen und auch meine beiden Freundinnen aus Lima waren
begeistert von der unglaublichen Auswahl. Allerdings fiel mir bei meinem
zweiten Besuch verstärkt auf, wie viele Kinder hier auf der Straße arbeiten.
Neben Schuhputzern und Standverkäufern kam beispielsweise auch ein Junge auf
mich zu, der mich fragte, ob er mir einen Witz erzählen solle. Da ich nicht
nein sagen konnte, hörte ich mir diesen an, obwohl ich überhaupt nichts
verstanden habe, und gab ihm anschließend ein kleines Trinkgeld. Meine
peruanischen Freundinnen waren dieses Bild gewohnt, aber für mich war es
irgendwie doch erschreckend zu sehen, wie viele und wie junge Kinder hier
vermutlich Tag ein Tag aus Geld für ihre Familie dazuverdienen.
Nachmittags erwartete uns in einer weiteren Mall dann wieder
ein komplett gegensätzliches Bild: Die großen Einkaufszentren stehen denen in
Europa wirklich in keiner Weise etwas nach und nach einigem Suchen fanden wir
alle zumindest einen Großteil unserer Weihnachtsgeschenke.
Apropos Weihnachten: Sowohl in den Malls, als auch im Stadtzentrum
sorgten zahlreiche, für meinen Geschmack sehr bunte Dekorationen, und
Weihnachtsmusik zumindest für einen Hauch von Weihnachtsstimmung bei mir.
Trotzdem fällt es mir bei der sommerlichen Hitze hier schwer zu glauben, dass
in 10 Tagen schon Weihnachten ist. Da halfen auch das Kekse backen mit meiner
Gastschwester und das Weihnachtsbaumschmücken im Haus meiner Gastfamilie nicht
viel. Aber auch wenn mir ein bisschen die gemütliche Weihnachtszeit mit
Weihnachtsmärkten, Schnee etc. in Deutschland fehlt, freue ich mich dennoch
darauf, mal ein komplett anderes Weihnachten am Strand und am anderen Ende der
Welt zu feiern. Es ist eben mal etwas neues und frieren kann ich die ganzen
nächsten Jahre ja immer noch!
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Weihnachtsbeleuchtung bei Tag |
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...und bei Nacht |