Sonntag, 14. Dezember 2014

Ein Wochenende im vorweihnachtlichen Piura

Da Montag hier Feiertag war, entschloss ich mich mit zwei Freundinnen zusammen, nach Piura zu fahren. Als wir am Samstagabend ankamen, fuhren wir erstmal in eine der drei großen Malls und stürzten uns auf das Fastfood-Angebot von Pizza Hut, KFC etc. Wer mich kennt, weiß, dass ich nie ein großer Fan dieser Fastfood Ketten war, aber nach mehr als drei Monaten ganz ohne dieses kommerzielle Essensangebot, fehlt es mir schon ein bisschen. Irgendwie vermisse ich das Großstadtleben doch mehr, als ich erwartet hätte. Jaja, immer das, was man nicht hat…

Anschließend gingen wir noch ins Kino (für 7 Soles=ca. 2€) und danach ließen wir uns erschöpft in die wirklich guten und sauberen Hotelbetten fallen. Wir hatten für umgerechnet etwa 8€ pro Nacht und pro Person ein Dreibettzimmer mit eigenem Bad in einem Hotel direkt im Stadtzentrum gebucht. Auch nach mittlerweile fast vier Monaten hier bin ich immer noch begeistert, von dem niedrigen Preisniveau in nahezu allen Lebensbereichen hier!

Unser Hotelzimmer


Am nächsten Tag fuhren wir nachdem wir uns in einem Restaurant mit einem leckeren Frühstück gestärkt hatten auf den bekannten Handwerksmarkt nach Catacaos, welchen ich bereits von meinem letzten Besuch in Piura kannte. Dort fanden wir alle das ein oder andere Geschenk und zudem konnte ich der Versuchung von handgefertigtem Schmuck aus echtem Silber, natürlich verglichen zum deutschen Preisniveau ebenfalls extrem günstig, nicht widerstehen. Dabei habe ich dann auch gleich meine Verhandlungskünste etwas trainiert! Da man uns erzählt hatte, dass wir unbedingt in einem der zahlreichen Restaurants ein für die Gegend typisches Gericht probieren müssten, entschieden wir uns für die „Ronda Criolla“. Diese sagte mir jedoch aufgrund des vielen fettigen Fleisches (und das bei der Hitze!) eher wenig zu.

Impressionen aus Catacaos

Entschuldigt bitte den extremen Kameraeffekt...


Neben Marianna und Patty fühle ich mich immer noch extrem käsig!

Ronda Criolla



Insgesamt haben wir alle den Vormittag auf dem quirligen Handwerksmarkt sehr genossen und auch meine beiden Freundinnen aus Lima waren begeistert von der unglaublichen Auswahl. Allerdings fiel mir bei meinem zweiten Besuch verstärkt auf, wie viele Kinder hier auf der Straße arbeiten. Neben Schuhputzern und Standverkäufern kam beispielsweise auch ein Junge auf mich zu, der mich fragte, ob er mir einen Witz erzählen solle. Da ich nicht nein sagen konnte, hörte ich mir diesen an, obwohl ich überhaupt nichts verstanden habe, und gab ihm anschließend ein kleines Trinkgeld. Meine peruanischen Freundinnen waren dieses Bild gewohnt, aber für mich war es irgendwie doch erschreckend zu sehen, wie viele und wie junge Kinder hier vermutlich Tag ein Tag aus Geld für ihre Familie dazuverdienen.

Nachmittags erwartete uns in einer weiteren Mall dann wieder ein komplett gegensätzliches Bild: Die großen Einkaufszentren stehen denen in Europa wirklich in keiner Weise etwas nach und nach einigem Suchen fanden wir alle zumindest einen Großteil unserer Weihnachtsgeschenke.
Apropos Weihnachten: Sowohl in den Malls, als auch im Stadtzentrum sorgten zahlreiche, für meinen Geschmack sehr bunte Dekorationen, und Weihnachtsmusik zumindest für einen Hauch von Weihnachtsstimmung bei mir. Trotzdem fällt es mir bei der sommerlichen Hitze hier schwer zu glauben, dass in 10 Tagen schon Weihnachten ist. Da halfen auch das Kekse backen mit meiner Gastschwester und das Weihnachtsbaumschmücken im Haus meiner Gastfamilie nicht viel. Aber auch wenn mir ein bisschen die gemütliche Weihnachtszeit mit Weihnachtsmärkten, Schnee etc. in Deutschland fehlt, freue ich mich dennoch darauf, mal ein komplett anderes Weihnachten am Strand und am anderen Ende der Welt zu feiern. Es ist eben mal etwas neues und frieren kann ich die ganzen nächsten Jahre ja immer noch!

Weihnachtsbeleuchtung bei Tag

...und bei Nacht