Samstag, 1. November 2014

Halloweenparty



Nach langem Planen, Vorbereiten und Werbung machen war es am Freitag nun also so weit: Der Tag der Halloweenparty im Club Zeus Olympic. Morgens trafen wir uns um 7:30 im Pavillon, um mit der Dekoration zu beginnen. Bis zum Beginn um fünf Uhr (mehr dazu später) waren wir praktisch durchgehend damit beschäftigt, die Fenster mit schwarzen Plastiktüten abzukleben, Unmengen von watteähnlichen und unangenehm klebrigen Spinnennetzen an der Decke und an den Wänden anzubringen, Halloweenbilder und –girlanden aufzuhängen, sowie unzählige Luftballons aufzublasen. 
Die fertig dekorierte Turnhalle


Da wir leider weniger Hilfe hatten als erwartet, wurde es am Ende ganz schön eng und als ich gerade dachte, dass jetzt alles fertig sei und es losgehen kann, wurde es erst richtig stressig: Um fünf Uhr, der eigentliche Beginn der Feier, stellte Miguel leider fest, dass das Kabel um den Laptop mit den Lautsprechern zu verbinden kaputt war und fuhr mit dem Mototaxi los, um ein neues zu besorgen. Kati, die am Eingang kassieren und Stempel verteilen wollte, fehlte leider auch immer noch, da sie mit dem Vorbereiten des Essens für den Verkauf beschäftigt war und die Animateure waren ebenfalls noch nicht in Sicht.

Kurz: Ich war ganz alleine im Club und vor der Tür sammelten sich immer mehr bunt verkleidete Kinder und Eltern, die zunehmend auch an der Tür drängelten. Dort stand ich dann und verkündete in mittlerweile nicht mehr ganz so brüchigem Spanisch und in regelmäßigen Abständen, dass die Feier „en un momentito“ beginnen würde. Mit einer halben Stunde Verspätung konnten wir dann aber zum Glück mit Musik und wenig später auch mit Tequeños, Flan (eine Mischung aus Pudding und Creme Brulée oder so), Gelantina (ähnlich wie Wackelpudding), Chicha (ein extrem süßes Getränk auf der Basis von dunkellilafarbenem Mais) und den von meiner Gastschwester und mir zubereiteten Muffins beginnen.

Meine Gastschwester und ich hatten bereits am Vorhabend Muffins gebacken
Die immer zahlreicher werdenen Kinder musste ich davon abhalten, vor Beginn der Feier den Pavillon zu betreten-keine leichte Aufgabe!



Weil unglücklicherweise zur gleichen Zeit in Mancora eine große Halloweenparty ebenfalls für Kinder stattfand, kamen trotz 1000(!!) verteilten Flyern weniger Kinder, als im vergangenen Jahr. Diejenigen, die gekommen waren, hatten jedoch eine Menge Spaß: Nach langem hin und her hatten wir drei Animateure gefunden, die mit den Kindern spielten, tanzten und dafür sorgten, dass es nicht langweilig wurde. Bei eigentlich allen Feiern, egal ob für jung oder alt, gibt es hier in Peru außerdem die sogenannte „hora loca“ (=verrückte Stunde), wo alle wild tanzen und Luftballons, Partyspray etc. für eine ausgelassene Stimmung sorgen. Gut angekommen ist auch ein Jongleur, der in sicherem Abstand draußen am Strand mit mehreren brennenden Keulen jonglierte, was jung und alt sehr beeindruckt hat. Das Highlight für die Kinder war jedoch eindeutig das Verteilen der zahlreichen Süßigkeiten. Was für ein Chaos! Der Bitte, dass sich doch alle Kinder bitte hinsetzen möchten, während die Süßigkeiten verteilt werden, kamen die wenigsten nach. Das führte dazu, dass die „Verteiler“ stets von einer drängelnden, lärmenden Kindertraube bedrängt wurden. Zum Glück hatten wir dank einiger Spenden, eigener Einkäufe und der Möglichkeit, statt des Eintritts von 3 Soles (ca. 75 Cent) eine Tüte mit Bonbons o.ä. mitzubringen, am Ende jedoch einen beachtlichen Berg von Süßigkeiten, um dem Andrang wenigstens ansatzweise gerecht zu werden.





Mit einigen Turnmädels

Hora loca




Die Verkündung der Preise für das beste Kostüm und weitere-zu gewinnen gab es unter anderem einen Motat Gratisturnunterricht und Surfunterricht

Meine Aufgabe war es, an einem separaten Tisch bestehend aus Turngeräten die oben aufgeführten Speisen und Getränke für 1 bzw. 2 Soles (25/50 Cent) zu verkaufen. Allerdings kam es öfter vor, dass Kinder kein Geld hatten, um sich etwas zu kaufen. Deshalb habe ich dann besonders am Ende öfter mal etwas unauffällig an Kinder, von denen ich wusste oder vermutete, dass bereits der Eintrittspreis eine nicht unerhebliche Summe war, verschenkt. Natürlich hätten wir lieber alles komplett gratis veranstaltet, damit auch wirklich jedes Kind kommen kan, doch da wir niemanden haben, der so eine Feier finanzieren oder zumindest unterstützen würde, mussten wir irgendwie unsere Kosten für Dekoration, Flyer und so weiter decken. Am Ende haben wir entgegen anfänglicher Bedenken nicht nur unsere Kosten decken können, sondern haben sogar ungefähr 170 Soles (46 Euro) eingenommen. Dieses Geld können wir nun entweder für ähnliche Veranstaltungen in der Zukunft oder dringend benötigte Turngeräte verwenden.

Mein Einsatzplatz-der Essensstand

Der Jongleur

Kati und ich


Insgesamt sind wir uns alle einig: Die Halloweenparty war ein voller Erfolg und es war schön zu sehen, wie viel Spaß die Kinder hatten. Denn eine solche Feier ist für die allermeisten ein ganz besonderes Ereignis, da es Veranstaltungen dieser Art in Órganos ansonsten eigentlich nicht gibt. Und all die strahlenden Kinderaugen sind sowieso die beste Belohnung für all die Stunden, die wir in die Ausrichtung dieser Feier investiert haben!

Der Morgen danach-doch nach weniger als zwei Stunden war alles wieder wie vorher

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