Am Freitagabend bin ich eigentlich nur in die örtliche
Schule gegangen, um mir eine Aufführung von verschiedenen peruanischen Tänzen
von der Küste, der Sierra (=Anden) und der Selva (Regenwald) anzusehen. Da aber
bei einer Tanzgruppe jemand fehlte, sprang ich (mehr oder weniger freiwillig,
wer meine Tanzkünste kennt, weiß warum) als Ersatz ein. Nach zwei Mal Proben in
einem Klassenraum und einigen Erklärungen, die ich meistens eh nur zur Hälfte
verstand, wurde ich dann in einen langen, schwingenden Rock und ein sehr kurzes
weißes Rüschenoberteil gesteckt und bekam eine Schleife ins Haar gesteckt.
Fertig für den Auftritt!
Da ich noch keine Fotos habe, zeige ich euch erstmal das
Video. Ihr erkennt mich an dem zuvor beschriebenen Kostüm und wenn das nicht
reicht, sucht einfach nach der einzigen Person, die nicht im Rhythmus tanzt und
alles um einige Millisekunden zeitversetzt nach macht. Das bin ich! Insgesamt
ist es aber echt gut gelaufen und es war ziemlich lustig. Ich hatte auf jeden
Fall mindestens genauso viel Spaß wie die tanzenden Mütter und ich wurde oft gelobt, wie toll ich doch
getanzt hätte.
Irgendwie kann ich das Video nicht einbetten, deshalb ist hier der Link:
Irgendwie kann ich das Video nicht einbetten, deshalb ist hier der Link:
Am Samstag bin ich dann zusammen mit meiner Gastfamilie in
den knapp zehn Kilometer weit entfernten Nachbarort El Ñuro gefahren, wo man an
einer Mole am Strand mit Schildkröten schwimmen kann. Da ich noch nie in meinem
Leben Schildkröten in der Natur gesehen habe, war das auf jeden Fall ein tolles
Erlebnis und ich werde bestimmt nochmal dort hinfahren.
Danach gab es noch Ceviche! |
Allerdings habe ich
jetzt ein bisschen Respekt vor den teilweise doch echt großen Tieren, da Miguel
von einer Schildkröte ziemlich heftig gebissen wurde. Ich bin aber zum Glück
heil davon gekommen und die Mitarbeiter dort meinten, dass so etwas eigentlich
nie vorkomme. Trotzdem sieht es ziemlich schmerzhaft aus!
Der Schildkrötenbiss-Autsch! |
Nach dem Schwimmen habe ich mich ziemlich lange mit einer
Zeitarbeiterin an der Mole unterhalten, die dort Fischstückchen ins Wasser
wirft, um die Schildkröten für die Touristen anzulocken. Sie arbeitet nur noch
bis zum Wochenende dort und weiß nicht, wie sie ab nächster Woche das Geld für
sich und ihren Sohn verdienen soll. Hier habe ich wieder gemerkt, wie extrem
hier die Unterschiede zwischen arm und reich sind. Während die einen in
riesigen Villen mit Pool, mehreren Geländewaagen und Quads direkt am Strand
wohnen, leben andere in extremer Armut und haben trotz harter, langer Arbeit
kaum genug Geld für sich und ihre Familie.
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