Donnerstag, 25. September 2014

Ein kleines Update



Jetzt bin ich also schon seit einem Monat in Peru! Mittlerweile habe ich mich hier schon echt gut eingelebt und der Ort fühlt sich langsam schon wie ein zuhause an. Wenn ich durch die Straßen gehe, treffe ich immer öfter Leute die ich zwar häufig nicht wirklich einordnen kann, die mich aber anscheinend vom Surfen oder aus der Schule kennen. Meistens kommen Kinder auf mich zugelaufen und umarmen mich. Außerdem begrüßen mich selbst die Erstklässler schon mit einem Küsschen auf die Wange, das ist hier so üblich.

In der letzten Zeit habe ich auch ein paar Mal etwas mit Juliana, meiner Ansprechpartnerin in der Schule wo ich Englischunterricht gebe, unternommen. Sie hat mich ihren Freundinnen vorgestellt und nachdem die Karaokebar am Strand am Dienstagabend doch eher verlassen war, sind wir zu einer ihrer Freundinnen nachhause gefahren und haben dort so eine Art Singstar gespielt. Das war zwar ganz lustig, aber leider kannte ich kein einziges der spanischsprachigen Lieder, die die Frauen begeistert mitsangen. Trotzdem war es schön, mal ein paar neue Leute kennenzulernen und den Abend nicht zuhause zu verbringen. Am nächsten Tag war ich dann mit Juliana und einer anderen Freundin von ihr in einem Restaurant essen. Wir haben uns nacheinander zusammen drei Fischgerichte bestellt, damit ich alles probieren konnte. Das Essen war wirklich lecker und was mir mal wieder aufgefallen ist, ist das hier zumindest zu Fisch eigentlich immer reichlich rohe, klein geschnittene Zwiebeln mit noch mehr Limettensaft serviert werden. Am besten geschmeckt hat mir DAS Gericht hier im Norden des Landes, das „Ceviche“. Anfangs war ich ja etwas skeptisch, da dieses aus rohem Fisch (manchmal noch aus anderen rohen Meeresfrüchten), einer besonderen Maisart und dem zuvor beschriebenen Zwiebelsalat besteht. Aber es ist wirklich total lecker!

Mit dem Surfen bin ich dieses Wochenende leider nicht weitergekommen, da ich meine Erkältung endlich mal loswerden musste. Weil ich am Sonntag folglich nicht wusste, was ich unternehmen konnte, beschloss ich, einfach mal alleine nach Mancora zu fahren und dort die Stadt und den Strand zu erkunden. Also bummelte ich über den Straßenmarkt, kaufte mir reichlich Empanadas und die leckersten Pizzabrötchen die ich bisher gegessen habe (am Strand lief eine Frau mit einem großen Strohkorb herum und verkaufte für umgerechnet einen Euro diese gefüllten Brötchen, sehr praktisch und vor allem lecker!) und genoss es, mal ein bisschen Zeit für mich zu haben, denn bei mir in der Gastfamilie ist immer etwas los.

Die Arbeit macht mir weiterhin sehr viel Spaß. Allerdings gibt es im Turnclub  im Moment ein paar finanzielle Probleme, weshalb wir unbedingt ganz viel Werbung machen müssen, um neue Kinder anzuwerben. Denn nur durch Gratisklassen finanziert sich der Club leider nicht! Daher waren wir schon bei den örtlichen Radiosendern, haben Flyer drucken lassen, die nun darauf warten, verteilt zu werden, und außerdem bin ich dabei, einen kurzen Werbefilm für einen lokalen Fernsehsender zu schneiden. Zudem versucht Miguel immer noch, bei der Stadtverwaltung Unterstützung zu bekommen, da viele Turnstunden gratis sind. Wir hoffen, dass sich dort bald etwas tut! 

Ab jetzt gehören außerdem die Verwaltung des Geldes des Clubs, sowie die Buchführung über Einnahmen und Ausgaben zu meinen Aufgaben. Am Anfang hatte ich ein bisschen Angst, mich zu langweilen, weil ich „nur“ 21 Stunden wöchentlich Turnunterricht gebe. Allerdings ist dies keinesfalls so! Wir verbringen zusätzlich zu den Unterrichtseinheiten immer noch etwa eine weitere Stunde in der Halle, um zu putzen und auf- und abzubauen. Dazu kommen dann eben noch Aufgaben wie im Moment das Schneiden des Videos, was echt mehr Arbeit ist, als ich dachte, und ab sofort die Planung einer großen Halloweenparty hier im Pavillon in Órganos. 

Außerdem gibt es natürlich noch den Englischunterricht. Wobei ich hier bisher erst zwei Wochen Unterricht gegeben habe, aber ich habe schon viel darüber gelernt, was mit den Klassen funktioniert und was nicht. Deshalb denke ich, dass es von Woche zu Woche besser wird. Diesen Dienstag kam ich ganz motiviert mit einem selbstgemalten Plakat und einem Lied in die Schule, um dort festzustellen, dass der Geburtstag der Schule (mal wieder) gefeiert wird und deshalb kein Unterricht stattfindet. Weil ich aber sonst nichts zu tun hatte, blieb ich bei Juliana und ihrer ersten Klasse. Wir haben mit den Kindern getanzt, Süßigkeiten gegessen und außerdem hatte jede Klasse eine riesige verzierte Sahnetorte. Der Vormittag war auf jeden Fall eine schöne Erfahrung, da Schulfeste hier wirklich ganz anders gefeiert werden, als ich es aus Deutschland gewohnt bin. Es wurde sogar in jeder Klasse eine Königin und ein König gewählt, die dann in schickem Kleid und Anzug für Fotos posierten und zusammen tanzten. Die Kinder waren auch alle total süß und wollten ganz viele Wörter auf Englisch wissen, wobei ich leider häufig die spanischen Wörter gar nicht kannte.

Insgesamt ist es mit dem Spanisch aber nach einem Monat schon sehr viel besser. Natürlich habe ich noch häufig Probleme damit, mich auszudrücken und auch die Witze verstehe ich meistens erst nach geduldigen Erklärungen, aber es ist eindeutig ein Fortschritt zu erkennen. Es kommt sogar schon immer öfter vor, dass es mir gelingt, das „r“ zu rollen! Da mir das in der Schule nie gelungen ist, bin ich darauf schon ein bisschen stolz, haha.

Bis bald ihr Lieben! Ich melde mich nach dem Wochenende wieder (es stehen unter anderem Surfen und Tauchen mit Schildkröten, sowie Werbung für den Club auf dem Programm). Außerdem folgen noch mehr Fotos (u.a. von dem Essen), die leider nicht auf meiner Kamera sind.

So lange müsst ihr euch mit diesen begnügen:

Eines meiner Lieblingsgerichte hier: Frittierte Banane und frittierter Fisch, natürlich mit Reis

Órganos

Pelikane



Meine Gastfamilie an der Strandpromenade in Mancora

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